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Geschichte

Heinrich I. (919-936) und Xaver von Heydt

Nach dem Tode Karls des Großen herrschten die Franken noch 100 Jahre, aber eher glücklos. Der letzte Frankenkönig Konrad I. (911-918) bestimmte den Sachsenherzog Heinrich (Vogler) zu seinem Nachfolger. Heinrich einigte die deutschen Stämme der Sachsen, Franken, Bayern und Schwaben. Später kam noch Lothringen hinzu. Er verzichtete auf Krönung und Salbung; denn er wollte nur „Erster unter Gleichen“ sein. Er sicherte die Grenzen. Gründete Grenzmarken. Baute Burgen, aus denen sich dann Städte entwickelten. Außerdem baute er eine schlagkräftige Reiterei auf, die zur Keimzelle des deutschen Rittertums wurde.

Den Bischöfen räumte er nicht allzu viel Macht ein, obwohl er ein frommer Christ war. Er war ein außergewöhnlicher Herrscher und wurde im Dom zu Quedlinburg beigesetzt. Unter diesem Herrscher diente ein Xaver, (siehe auch: Vom Alpetal u. den zehn Aggerhöfen) dessen Vater aus der Picardie stammte (Unter Karl dem Großen waren diese Gebiete alle unter dessen Zepter vereint). Dieser Vater hatte sich „zum Heydt“ in dem Oberstift Kölln niedergelassen und eine Person von Hüngerkausen im Kirchspiel Eckenhagen, Grafschaft Berg, geheiratet. Der Sohn hieß ebenfalls Xaver. Er trat schon früh in die Kriegsdienste des Sachsenkaisers Heinrich I. ein (im zehnten Seculo unter Kayser Henrico primo Saxone lt. Genealogia). Als Belohnung für seine Tapferkeit in Kriegszeiten und für die Hilfe, die er dem Kaiser leistete, um das Christentum in diesem Gebiet (Oberbergisches Land) zu verbreiten, erhielt er nicht nur die Obristleutnant-Charge, sondern auch das Gebiet um die Ortschaft Alpe mit den zehn Aggerhöfen. Außerdem stand man ihm und seinen Nachfahren mancherlei Privilegien und adelige Vorrechte zu. Sein Name war von diesem Zeitpunkt an: Xaver von Heydt gen. Hüngerkausen. Er erwählte Oberalpe zu seinem Wohnsitz. Die Kirche von Marienhagen wurde unter den Schutz dieses Geschlechtes gestellt.

Unsere schöne oberbergische Heimat stellt ein welliges Hügelland dar, in das die Bäche und Flüsse ihr Bett mehr oder weniger tief eingeschnitten haben. Im Süden und im Norden der Agger steigt das Bergland steil empor, senkt sich dagegen weniger steil zur Wiehl hin. Deshalb fließt zwischen Agger und Wiehl kein größerer Bach der Agger zu. Daher fehlt es hier an Tälern, die einen bequemen Auf- und Abstieg nach Süden bieten. Drei größere Fahrstraßen, von Niederseßmar über Alferzhagen nach Marienhagen, von Dieringhausen über Brück nach Bomig und von Dieringhausen über Hunstig nach Oberbantenberg, über- winden in vielen Biegungen die starke Steigung und vermitteln die schönsten Ausblicke auf das herrliche Aggertal.
Unvergeßlich schön ist die Aussicht auf den vielfach gewundenen Lauf der Agger und die markanten Bergkuppen. Nach Süden fließen Dreisbach und Alpe der Wiehl zu, die selbst der Silberkuhle bei Wildbergerhütte entspringt.

Die Alpe kommt vom Derschlager Berg in der Nähe von Dorn, wendet den Lauf nach Südwesten und mündet bei Alperbrück in die Wiehl. Die Alpequelle liegt im Bereich der sogenannten zehn Aggerhöfe, die in Verbindung mit dem Ordenshaus der Johanniter in Marienhagen des öfteren genannt werden.
Zu diesen zehn Aggerhöfen, alten Sattelgütern, deren Besitzer zum Heeresdienst im bergischen Heere mit Pferd (Sattel) und Harnisch verpflichtet waren, gehörten die Orte Merkausen (Merickhausen) – in ( ) die Ortsnamen von 1575 -, Seifen ( Merickhauser Seifen), Ohlhagen (Im Aelßhage), Oberalpe (In der Olpe), Niederalpe (In der Niderolpe), Berghausen, Dorn ( Zum Dorn), Hunsheim (Hontzingen), Allinghausen (Alurechhauß) und Allenbach (Allenbich). Diese zehn Orte gehörten seit Jahrhunderten dem Kirchspiel Marienhagen (Marienhaghen) an.

Durch den Siegburger Vertrag vom 12.06.1604 wurden die Aggerhöfe zur Kirche von Eckenghagen geschlagen. Die Bewohner wollten jedoch bei Marienhagen bleiben und weiterhin ihre Toten im Homburgischen begraben, da sie hier ihre Erbbegräbnisse und Kirchensitze hatten.
Ein Gesuch wurde jedoch abschlägig beschieden. Erst 1886 wurden die Aggerhöfe Merkausen, Seifen und Ohlhagen wieder mit der Kirche zu Marienhagen vereinigt, während die anderen bei der Kirche Eckenhagen verblieben.
Erst um 1910 wurde jedoch für diese sieben Aggerhöfe das selbständige Kirchspiel Drespe mit dem Pfarrhaus in Drespe und den beiden Kirchen in Volkenrath und Hunsheim errichtet.

Als Gründer der Ortschaften Ober- und Niederalpe gilt der Stammvater des Adelsgeschlechtes derer von Heidt, genannt Hüngerkausen, Xaver von Heidt (Heydt, auch Heiden oderHeyden) dessen Vater aus der Picardie in Frankreich stammte, erwählte seinen adeligen Sitz in der Oberalpe. Er besaß eine Menge freier Höfe, Privilegien und allerhand adelige Vorrechte wie Landtagsfähigkeit und das Atzungs-, Futter- und Mahlrecht. Auch war er Schutzherr der Kirche zu Marienhagen. Vom 10. bis 15. Jahrhundert sind die Schicksale des uralten adeligen Geschlechts in völliges Dunkel gehüllt. Erst 1467 wird wieder ein Hermann von Heidt, gen. Hungerkuisen als Schultheiß im Eigen von Eckenhagen genannt.
Der dem Geschlecht angehörende Peter von Heidt, Kapitänleutnant und Malteserritter (Ritter dieses Ordens hatten ihre Wohnsitze in Berghausen, Drespe und Freckhausen,) lebte in der Oberalpe und schenkte 1619 (1622) den zehn Aggerhöfen ein Haus nebst Ackergut mit der ausdrücklichen Bestimmung, dass es lediglich Unterrichtszwecken und Gottesdiensten dienen solle.

Hungerkausen (am 09. Oktober 1622) die Schule von Dorn betreffend

Demnach weilands der Wohledel und vester Peter von Heydt gen. Hüngerkausen in der Alpe und wie auch Sr. Edl. nachgelassene geerdtgen Witwe das Häuschen zum Dorn sampt den under und anliegenden Gärtchen behindern daran, zur Schulen vermög Ihrer Testamenten legiert und vermacht, so haben wir auch benannte Testamentarien, sothan Häuschen zu dem Endt Engelbertus, dem Schulmeister, itzt einzuräumen bewilligt dermaßen, das er nun gestracks darin ziehen, solches häuslich bewohnenund Schule exerzieren und halten möge, ….dem Schulmeister die Schlüssel zum Haus liefern, die Getreide. Güter aber, so auch vorhanden im Häuschen, verschließen, selbige verzeichnen lassen und bis zu fernerer unserer Testamentarien Verordnung in Verwahr pleiben sollen.

Urkundlichen unserer unterschriebener Hände gegeben und geschrieben, Berghausen, den 9. Octobris anno 1622.
Johann Heydt gen. Hüngerkausen.
Henricus Schnabell. Johann Isinck

(Weiterer Schlusssatz betreffend Testament.)

Ulterior Clausula concernens Testamentum Petern von Heydt gen. Hüngerkausen und dessen Wittib. Item das Häuschen zum Dorn, samt dem Gärtchen hinten daran, legiert zur Ehre Gottes, vor ein Kapell- und Schulhaus und auch dazu fünfzig Reichsthaler.

Im Kirchspiel Eckenhagen bestanden bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts hinein, wo die rechtlichen Unterschiede zwischen Ritter-, Sattel- und Bauerngut gänzlich beseitigt wurden, sechs Sattelgüter: Ober- und Niederalpe, Berghausen, Freckhausen, Sotterbach, Derschlag und Hüngringhausen.

Das Sattelgut Alpe umfasste wohl die sogenannten „ 10 Aggerhöfe“: Ober- und Niederalpe, Berghausen, Hunsheim, Dorn, Fahrenberg, Seifen, Merkausen, Ohlhagen, Allinghausen und Allenbach. Simon von Heidt gen. Hungerkausen und dessen Gemahlin Gertrud haben bis zum Jahre 1487 die Ober- und Niederalpe und Berghausen mit allem Zubehör erblich besessen.
Simon, der zum Ritterdienst mit zwei Pferden und Harnisch verpflichtet war, auch zu den Landtagen berufen wurde, starb vor 1503. Von seinen drei Söhnen teilten sich Johann und Hermann, kurz vor 1515, Ober- und Niederalpe samt den zugehörigen Höfen in der Art, dass Johann Alpe, Berghausen und Welpe, Hermann Niederalpe und beigeteilte Höfe erhielt. Der dritte Sohn Matthias, der damals vielleicht auswärts gewesen, musste Johann 1525 Berghausen samt dem dritten Teil an vier damals benannten Höfen, Hermann aber Merkausen herausgeben. Als aber Johann mit seinem Bruder Matthias in Streit geriet, hat dieser seinem Bruder Berghausen vermacht, wodurch wieder zwei Linien geschaffen wurden. Hermann von Heidt gen. Hungerkausen, der 1515 die Niederalpe erhielt, hatte sechs Kinder. Diese haben Niederalpe, Berg hausen nebst vielen Höfen und Gütern geteilt. Peter bekam Niederalpe und den Hof Overhausen bei Krottorf, Junker Albert erhielt Berghausen. Durch Heirat kam auch die Familie Scheidt gen. Weschpfenning in den Mitbesitz von Berghausen. 1703- 1710 hatte Mauritz Gerhard Scherer, Schultheiß im Eigen, ungefähr das halbe Gut inne. Von 1710 bis 1714 ist der Weschpfenningsche Teil von Halfleuten bestellt worden.

Vorrausetzung war: 1. befestigter Wohnsitz

2. adeliger Stand

zu 1

Es ist unzweifelhaft, dass das Rittergut, im engeren Sinn

der Rittersitz, eine Burg war, die von Gräben und Weihern

umgeben war und durch eine Zugbrücke gesichert war.

Allerdings reichte auch ein befestigtes Haus zum Ritter-

sitz (Seeß).

zu 2

ab dem 15. Jahrhundert war zudem erforderlich:

a) die Eintragung in die Martikel oder dem Ritterzettel

b) die Landtagsfähigkeit

c) Wappen mit geschlossenem Helm zu führen

Reichshof

Aus den beiden Gemeinden Denklingen und Eckenhagen entstand, im Rahmen einer Kommunalreform 1969 (eine zweite erfolgte 1975) durch eine Fusion bzw. Gebietsverluste an Wiehl, Gummersbach und Bergneustadt, die Gemeinde Reichshof. Es ist die zweitgrößte Flächengemeinde mit der gleichzeitig geringsten Bevölkerungsdichte in Oberberg.

Die Bezeichnung Reichshof geht auf die älteste Urkunde für das Gemeindegebiet zurück. Kaiser Friederich I. Barbarossa schenkte den Reichshof Eckenhagen im Jahre 1167 an seinen Erzkanzler und Erzbischof von Köln Rainald von Dassel.

Dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel, dem einflußreichen Kanzler von Kaiser Friederich I. Barbarossa, verdankt Eckenhagen seinen Eintritt in die Geschichte. Denn die Existenz Eckenhagens wird zum ersten Male schriftlich bezeugt in einer am 1. August 1167 zu ROM ausgestellten kaiserlichen Urkunde, in der Reinald für viele ausgezeichnete Dienste, besonders für seine und des kölnischen Heeres Tapferkeit beim glorreichen Sieg über die Römer belohnt wird.

Als besonderen Dank erhält er unter anderem den ganzen Hof in ECKENHAGEN samt seinen Leuten,Besitzungen, Silbergruben und allen anderen Gerechtsamen und allem Zubehör des Hofes.

Erst um 1700 erhielten die Kirchen des Oberbergischen Landes Orgeln. Die bekanntesten Orgelbauer unserer Region, waren die verwandten und verschwägerten Familien Nohl aus Allinghausen, Kleine aus Freckhausen und Roetzel aus Alpe, die jeweils über Generationen hinweg als Orgelbauer tätig waren. Die Orgelbauer Roetzel, zu Beginn Christian (1776-1867),der mehrere Orgeln im oberbergischen umbaute. In der napoleonischen Zeit wurden alle Klöster geschlossen. Somit standen viele wertvolle Orgeln zum Verkauf und wechselten den Standort.
Aber Christian Roetzel baute auch eine ganze Reihe neuer, zum Teil recht große Orgeln. Sein größte Orgel von 1830 ist mit dreißig Registern auf zwei Manualen und Pedal in der ev. St. Georgskirche in Hattingen/Ruhr fast unverändert erhalten. Mit dem Tod von Daniel Roetzel im Jahr 1917 endet die oberbergische Orgelbauertradition. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Marienorgel im Dom zu Köln. (Erbauer: Weidtmann, Roetzel u. Seifert)

Die Werkstatt der Orgelbauer Roetzel in Alpe steht heute noch, ist aber um ca.1960 als Wohnhaus umgebaut worden.

Das Kinderschützenfest auf der Alpe im August 1937 war eine Idee der Sommerfrichengäste unserer Großmutter, die aus dem Ruhrgebiet kamen. Sie übernahmen auch die Regie und die Ausführung. Die Durchführung war ganz im Freien geplant, wurde aber durch das schlechte Wetter in die Wirtsstube, die uns die Oma, zur Verfügung stellte verlegt. Trotzdem wurde das Fest auf den Montag verschoben. Am Sonntagabend trafen wir uns schon und machten aus Runkelrüben Fackeln, in dem wir sie aushöhlten und ihnen Gesichter schnitzten. Am Montag morgen trafen wir uns wieder und schmückten die Wirtsstube. ( W.w. Sigmund Roetzel Oberalpe.)
Um 15.00 Uhr begann der Festumzug. Er wurde Eröffnet durch einen Alper Jungen der in einem selbstgebastelten Auto vorauf fuhr. Es folgten Jungen mit schön geschmückten Fahrrädern. Dann schlossen sich das
Königspaar, Marianne Roetzel und Karl-Heinz Schirp an. Den Schleier der Königin trugen 3 Prinzessinnen. Vor dem Königspaar gingen 3 Streuengelchen. Das Gefolge Des Königspaares bildeten, wir Mädchen und als Abschluß erschienen die Schützen, die alle selbstgefaltete Helme trugen. Beim Marsch durch das Dorf sangen wir ein Lied. Der Umzug hat uns ungeheuer viel Spaß gemacht. Danach feierten wir in der Wirtsstube, und führten Spiele und Tänze auf. Den Abschluß dieses besonderen Tages bildete ein Fackelzug, den wir mit unseren selbstgemachten Rübenfackeln festlichen gestalteten. Für uns alle ein besonderes Erlebnis.

Waldtraut Melz.

Das Haus in der Alper Straße 38 beherbergte früher eine Gastwirtschaft. Dieses Haus wurde am 12.04.1858 von Karl-Gerhard Kraus (1808-1868), Ackerer u. Landwirt aus Alpe, samt Inventar, von Frau Angela Maria Dresbach, verw. Heinrich Weber, gekauft. 1865 vererbte er es seinem Sohn Karl Kraus. Am 5.09.1868 heiratete der Ida Menniger. Sie hatten fünf Kinder und Tochter Ida blieb im Haus wohnen und heiratete am 16.01.1894 Sigmund Roetzel, den ältesten Sohn des Bierbrauers Christian Roetzel.

Am 08.06.1905 erhält Sigmund Roetzel die Erlaubnis zum Betrieb einer Gast- u. Schankwirtschaft. Der Kreisausschuss Waldbröl erteilte die Konzession nur unter Beigabe eines einwandfreien Führungszeugnisses, einer Bau- und Lagezeichnung des Hauses und unter folgenden Bedingungen:

  • die Türen zu den Gast- und Schanklokalen müssen nach außen aufschlagen,
  • die Gästezimmer müssen durchaus trocken sowie mit verschließbaren Türen und gut schließenden Fenstern versehen sein,
  • sämtliche Räumlichkeiten sind mit den erforderlichen Ausstattungsgegenständen zu versehen,
  • in der Gastwirtschaft muß sich ein Zimmer von mindestens 25 m² Bodenfläche zum gemeinschaftlichen Aufenthalt der Gäste befinden, ferner müssen vier wohl eingerichtete Schlafzimmer für Gäste vorhanden sein,
  • für sämtliche Gast- u. Schlafzimmer wird eine lichte Höhe von 2,80 m erfordert. Für die Schlafzimmer sind mindestens 3 m² Bodenfläche und 12m³ Luftraum auf jeden einzelnen Gast zu rechnen.

Einige Jahre später, am 25.08.1911, starb Sigmund Roetzel an einer Blutvergiftung. Er war Bieragent, Kaufmann , Landwirt und Fleischbeschauer. Er hinterließ seiner Frau Ida sieben Kinder. Von nun an stand an der Eingangstür „Gastwirtschaft Ww. Sigmund Roetzel“. In den 30er Jahren war die Gaststätte Vereinslokal des Alper Ballspielclubs.

Im Mai 1947 übernahm die jüngste Tochter Johanna (Hanni) mit ihrem Mann die Gastwirtschaft. Somit erhielt sie den Namen „Gaststätte Willi Braun“. Ab 01.01.1970 pachtete die Familie Bernd und Renate Schulzki die Gaststätte und nannte sie in den 80zigern in „Zum Höffchen“ um.

Von 31.01.1998 – 31.03.2001 hießen die Pächter Olaf und Elke Risken.

Vom 01.04.2001 bis zur Schließung am 31.05.2003 bewirtschafteten wieder die Eigentümer Gaby und Hans-Willi Braun die Gaststätte, die in den über 100 Jahren nur von der Erzquell Brauerei (früher Adler bzw. Bielsteiner Brauerei) betreut und beliefert wurde.

Der älteste Sohn von Ernestus Roetzel und seiner Frau Karoline geb. Müllenschläder, war Christian. Er wurde am 24.10.1834 in Alpe im Roetzelschen Haus geboren.
Er besuchte, wie alle seine Geschwister, die Schule in Dorn bzw. nach dem Brand, die Schule in Hunsheim.
Er wurde Landwirt und Bierbrauer. Nach seiner Heirat am 28.12.1862 bezog er mit seiner jungen Frau Ida geb. Heiden aus Freckhausen, das Haus am ehemaligen Ortseingang von Alpe, (heute Hunsheim) das unmittelbar am Alpebach liegt. Sie hatten vier Kinder. Die Tochter Emma (1876-1942) heiratete am 06.06.1901 den Landwirt Ernst Becker (1879-1970) aus Allenbach. Ernst Becker erlernte den Beruf des Metzgers in Vollmerhausen und war bis 1907 in der Metzgerei Heiden in Niederalpe tätig. Ab 1908 machte er sich im Bräuhaus selbständig. Jetzt war neben der Brauerei auch eine Metzgerei im Hause. Ernst und Emma hatten fünf Kinder: Paul, Karl, Ernst, Emmi und Lydia. Im Laufe der Zeit wurde nur noch die Metzgerei betrieben.

Die Gebäude unterhalb des Wohnhauses dienten als Stallungen; sie lagen unmittelbar am Bach und waren über eine steile Treppe vom Wohnbereich aus zu erreichen. Außerdem führte noch ein Fahrweg in den Bereich. Bis zum heutigen Tag sind die Gebäude noch erhalten und tragen immer noch den Namen „Bräuhuus“. Die Brauerei befand sich im unteren Teil neben den Stallungen.

Im Jahre1920 wurde in Hunsheim ein Fußballverein gegründet. Maßgeblich beteiligt war der Lehrer Bernhausen und die Brüder Hermann, Rudolf und Gustav Reinhard.(Aus Alpe)Der Schulhof diente als Spielfeld. Doch der Verein ging ein.1923kam es zur Gründung des Alper Ballspiel Clubs. Der hatte zeitweise einer der besten oberbergischen Fußballmannschaften, auch weil man verstand auswärtige Spieler für den Fußball hier oben auf dem Berg zu begeistern.

Gespielt wurde auf dem in Eigeninitiative errichteten Sportplatz in Berghausen. Durch die Einführung der allgem. Wehrpflicht im Jahre 1934 wurden so viele Spieler abgezogen, dass die 1.Mannschaft nicht mehr weiter bestehen konnte und sich der Verein auflöste. Vorsitzender war damals Ewald Dresbach aus Dorn und Hauptbetreuer der Landjäger Sarstedt. Die 1.Mannschaft des ABC wurde in der Spielzeit 1930/31 Fußballmeister der 1. Gauklasse des Gaues Oberberg mit 30 Punkten und 60:27 Toren.

Im Mai des Jahres 1990 entstand aus dem Maiverein 1975 e.V. der ALPER BÜRGER CLUB e.V. Die Aufgaben des Vereins sollten gemeinsam mit den Bürgern gefunden, erörtert und festgelegt werden. Dazu wurde am 09.07.1990 in unsere Vereinsgaststätte „Im Höffchen“ eingeladen. Es sollte ein neuer Name für unseren Dorfverein gefunden werden. Schließlich kam der Wirtin Renate Schulzki die Idee den Verein ABC zu nennen.

Der Name ABC hat in Alpe und Umgebung ein lange Tradition. In den 20er und 30er Jahren war es der Alper Ballspiel Club der für viel Wirbel in Oberberg sorgte.

Die Vereinsfarben Grün und Weiß sowie das Emblem (ein dreiblättriges Kleeblatt) wurden übernommen.

PFLASTERER

Montags fuhren sie in Richtung Köln, Remscheid und ins Rurgebiet, um dort ihrem Broterwerb, der Pflasterei, nachzugehen. Viele Oberberger haben sich in den Städten selbstständig gemacht und waren erfolgreiche Pflastermeister und Unternehmer geworden. Alle Verwandten und Bekannten heuerten bei ihnen an und lebten während der Woche als Untermieter in Vollpension bei Stadtbewohnern, die oft die Zimmer ihrer Kinder zur Verfügung stellten, um auf diese Art und Weise ein Zubrot zu verdienen.(Die Vollpension nannte man auch“LOGIS“.)

Um diese Zeit ab 1870 wurden endlose Pflasterstraßen gebaut, um die Ortschaften miteinander zu verbinden. Am Wochenende fuhr man wieder Nachhause und bearbeitete dort die kleine Landwirtschaft, die man besaß. Die Pflaserstraßen wurden bis in die 60er Jahre noch gebaut,ab dann kamen Teerstraßen. Die Pflastersteine kamen meistens aus den zahlreichen Steinbrüchen unserer Region,deshalb gab es auch so viele Pflasterer von hier.

BERGBAU

Nahe der Ortschaften Alpe, Fahrenberg und Pochwerk ist schon früh Bergbau betrieben worden. So werden am 18. Februar 1762 der Schichtmeister Klein und Konsorten mit dem Bleibergwerk „bei der OBERALPE“,belehnt, das bis 1765 in Betrieb war.

Viele kennen noch Luises Laden und haben ihn schätzen gelernt. Wo die letzten Neuigkeiten ausgetauscht wurden und man auch nach Ladenschluß noch das Fehlende erhielt. Das Gebäude in dem Luise Oehler lebt, haben ihre Eltern (Gustav und Erna Köster geb. Bruch) 1946/47 von der Familie Jaeger gekauft. Ursprünglich sollte es abgerissen werden, da der Hof vor dem Haus nicht groß genug für Vieh und Bauerei war. Aufgrund der Wohnungsnot nach dem Krieg musste es für Evakuierte zur Verfügung gestellt werden. Mehrmals wurde umgebaut und renoviert.

Gegenüber steht heute der Pferdestall von Klaus Hombach. Damals Backes der Familie Jaeger. Die Bäckerei und ein kleiner Laden wurde, nach dem Kauf von Kösters, von der Familie Stamm übernommen. 1955 heiratete Luise Köster Helge Oehler aus Komp und ca. einen Monat später über- nahm sie den Lebensmittelladen. Anfangs musste der Laden, der sich noch im Backes befand, vom Wohnhaus beobachtet werden, um zu sehen, wenn Kundschaft kam. Ein Jahr später zog die Familie Stamm aus und der Laden konnte in ein Zimmer des Hauses verlegt werden. Die Lebensmittel bezog Luise Oehler seit 1955 von der Firma Limbach aus Eitorf. 1968 wurde angebaut und der Laden zog erneut um und wurde der REWE-Kette angeschlossen. Nach knapp über 50 Jahren wurde der Laden 2005 leider geschlossen.

Im Jahr 1981 fiel der 3. März, der 40. Geburtstag von Eberhard Felix, auf den Rosenmontag. Er hatte in seinen Rohbau“ Im Vorgarten“ geladen und neben Getränken auch einen Spießbraten vorbereitet. Als besonderen Gag hatten Helga und Karl-Willi Hackländer ihren Einachser mit Anhänger zu einem Karnevalsgespann umgebaut. Hinter dem Wagen marschierten u.a. Irmchen und Rudi Böhmer, sowie Christel und Gustav-Adolf Roetzel, Renate und Helmut Aßmann.

Traditionell feierten die Jecken vom Berg eine Woche vor den tollen Tagen das Kappenfest des MGV „Concordia“ Dorn, dann in den Kneipen Weiberfastnacht. Dann im Jahr 1982 hatte sich schon nach einem Jahr als dritte Komponente der Zug etabliert. Alle Jecken , Narren und Freunde des rheinischen Frohsinns aus Alpe, Berghausen, Dorn, Fahrenberg und Hunsheim und noch vielen anderen Orten ließen den Zug spontan auf ca. 150 Teilnehmer anwachsen, dazu kamen ca. zwölf zu Prunkwagen umgebaute Aufsitzmäher bzw. Einachser mit den Anhängern dazu.

Als erstes Fahrzeug fuhr immer ein VW-Bus von Coca-Cola, gesteuert von Erfried Lepperhoff, neben ihm der Zugleiter Helmut Aßmann. Friedrich Jäger und Hubert Lessmann hatten neben anderen immer wieder tolle Ideen für ihre fahrbaren karnevalistischen Präsentationen. Dann 1983 fand der Zug erstmals am Karnevalssonntag statt. Der Zug startete um 11.11 Uhr am Platz der Republik neben dem Spielplatz und zog durch Niederalpe und zurück über die Brache nach Dorn. An der Gaststätte „Im Höffchen“ verlor der Zug die ersten Teilnehmer, die sich für die kurze Version entschieden hatten und das trockene Klima nicht länger ertragen konnten.

Als dann die Gaststätte schloss wurde unter der Regie von ABC und der KG „Die Bauernlümmel“ im Zelt auf dem Dorfplatz gefeiert. Als dann immer mehr Auflagen an Versicherungsschutz und Sicherheit nicht mehr finanziell zu schultern waren, beschlossen die Veranstalter (seit 2003 mehrere junge Familien aus den Dörfern vom Berg) ganz auf Boller- oder Handwagen umzustellen. Die Gewinne werden gemeinnützigen Zwecken zugeführt, da die Veranstalter ehrenamtlich arbeiten.

Der Start des Zuges findet immer noch am selben Ort und zur gleichen Zeit statt. Aber er zieht von Alpe nach Hunsheim in die Breslauer Straße und dann an der Schule vorbei ins Dorfhaus nach Berghausen. Auch Radio Berg berichtete schon live über den ältesten noch existierenden Zug im östlichen Rheinland, bei dem es so gut wie keine Zuschauer gibt, da alle mitgehen und die Kamelle in den Zug geworfen werden.

Auftaktveranstaltung des Oberberg. Kreises am 30. August 1990

Am 30.08.1990 fand die Eröffnungsveranstaltung der oberbergischen Umwelttage in Alpe statt. Dort wurde eine Heckenpflanzaktion vorgestellt. Der ABC lud alle Alper Bürger ein, sich mit Spaten zu bewaffnen und bei der Pflanzaktion zu helfen. Treffpunkt war die Straße am Brandenberg um 10.30 Uhr am Ortsausgang, Richtung Merkausen. Die Frauen des ABC hatten einen Umtrunk mit rustikaler Brotzeit für die vielen prominenten Gäste vorbereitet.

So war tatsächlich, wie die Oberberg. Volkszeitung am nächsten Tag berichtete, „Großer Bahnhof in Alpe“. Landrat Hans-Leo Kausemann, der erste direkt gewählte Landrat des Oberbergischen Kreises, kam. Oberkreisdirektor Gerd Ammermann tat es ihm gleich und auch Gemeindedi-rektor Gregor Rolland, machte den Alpern seine Aufwartung. Landrat Hans-Leo Kausemann sollte die erste Pflanze in den Boden bringen und prompt brach ihm der Stiel des Spatens ab.

Immer Mittwochs wurden in der Fernsehsendung „Aktuelle Stunde“ im Kölner Fenster kleine Orte mit Hilfe eines Zuschauers ausgesucht, die dann in der nachfolgenden Sendung am Donnerstagabend vorgestellt wurden. Am 1. August 2001 traf es Alpe. Verschiedene Kameraperspektiven gaben die Beschaulichkeit des Dorfes wieder. Grasende Pferde, schmucke Fachwerkhäuschen mit ihren schönen Fassaden und natürlich eine gemütliche Kaffeerunde bei „Irmchen hinterm Haus“ flimmerten über den Bildschirm.

Die sympathische Moderatorin Anette Holtmeyer und ihr Team fühlten sich sichtlich wohl, wurden sie doch mit der Alper Nationalhymne und Flagge begrüßt. Auch Reichshofs Bürgermeister Gregor Rolland sagte spontan Termine ab um in Alpe sein zu können.
Obwohl es nur eine Woche vor dem Alper Erntefest war, war es für die aktive Dorfgemeinschaft im Alper Bürger Club e.V. eine Selbstverständlichkeit, sich für diesen außergewöhnlichen Anlass ausgiebig Zeit zu nehmen.